Helau und Narrhallamarsch

Die Rufe "Helau" und "Alaaf" entstanden aus dem Bedürfnis heraus, außer mit Lärminstrumenten auch mit der eigenen Stimme Aufmerksamkeit zu erregen.

Den Schlachtruf "Alaaf" kann man auf den Trinkspruch "All(es) (andere) ab" zurückführen, was soviel heißen soll wie: Es lebe hoch. Helau dagegen ist vermutlich aus den Worten "hell auf" entstanden, einem früher gebräuchlichem, aufmunternden Zuruf.

Eines der bekanntesten Lieder der Fastnacht ist der "Mainzer Narrhallamarsch", um 1840 von Carl Zulehner, einem der Gründer des Mainzer Carneval Vereins und Leiter der dortigen Hofkapelle, komponiert. Ursprünglich war der Narrhallamarsch ein Spott-lied, das auf den französischen General Ricambeau ("Ritzambaa") gedichtet worden war und eine zweifelhafte Ehre für ihn bedeutete.

Will man der Frage nachgehen, warum wir heute überhaupt Karneval oder Fastnacht feiern, so stürzt man unwillkürlich tief in die Geschichte und fällt dabei bis in die vor-christliche Zeit zurück. Dieser Plumpser ist höchst interessant und absolut schmerzfrei!
Man kann nur noch staunen, wie hartnäckig sich Bräuche aus lang vergangenen Zeiten bis in unser hochtechnisiertes Zeitalter erhalten haben. Übrigens hatten Frauen zu keiner Zeit etwas im karnevalistischen Geschehen zu suchen. Alle weiblichen Figuren wurden von Männern dargestellt. Ein Relikt aus dieser Zeit ist die Kölner Jungfrau, die bis heute von einem Mann verkörpert wird. Fastnacht oder Karneval waren Männersache. Glücklicherweise hat sich das inzwischen "etwas" geändert!

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